“Wir sind Architektinnen und Architekten mit Leib und Seele, die sich mit Leidenschaft der jeweiligen Aufgabe stellen. Der Spaß beim Entwickeln von Ideen mit den Auftraggebern und beim Bauen ist die wesentliche Basis für das Gelingen von Architektur, die möglichst kostengünstig und einfach funktionalen und emotionalen Mehrwert generiert.” →
Bei uns gibt es kein Architektengenie, das seine Idee durchboxt. Wir erarbeiten Konzepte gemeinsam und begrüßen die kritische Auseinandersetzung damit. Unsere Arbeitsweise ist diskursiv, dreht um, hinterfragt und optimiert. Diese Herangehensweise hat zwei große Vorteile: Erstens können wir durch die ehrliche Auseinandersetzung schon viele kritische Punkte durchdenken, bevor wir unsere Ideen vorstellen und im weiterführenden Dialog finalisieren. Der zweite Vorteil ist, dass wir sehr geübt darin sind, unterschiedlichste Blickwinkel aufzunehmen und konstruktiv zu debattieren. Immer wichtiger wird die Arbeit über unsere Bürogrenzen hinaus, in leistungsfähigen Projektteams und Netzwerken, aus individuell zusammengestellten Planern, Fachplanern, Sachverständigen und Künstlern. Im weiteren Prozess der Planung und Durchführung aller Leistungsphasen verfügen wir bei gruppeomp über eine leistungsfähige Struktur und Datenbank zur effektiven und nachvollziehbaren Bearbeitung der Projekte bis zur Übergabe der Gebäude an die Auftraggeber. Die Kombination aus effektiver Struktur und teamorientierter Arbeitsweise hat sich besonders bewährt, wenn ein bestehendes Konzept aufgrund veränderter äußerer Umstände schnell neu gedacht und überarbeitet werden muss. Über Struktur und Flexibilität auf unterschiedlichen Ebenen können wir unserem hohen Anspruch an die Architektur gerecht werden. Gründungspartner von gruppeomp sind Oliver Ohlenbusch, Sven Martens und Oliver Platz. Unterstützt werden sie von einem festen Mitarbeiterstamm, der bei Bedarf durch Kapazitäten aus einem flexiblen Netzwerk ergänzt wird. Das Team arbeitet büroübergreifend an den drei Standorten in Rastede, Bremen und Hannover.
1/6 Das Einfache im Komplexen finden →
Architektur ist immer kompliziert. Die Aufgaben sind immer komplex. Zielkonflikte allgegenwärtig. Vom Vorentwurf bis in die Bauleitung. Architektur darf sich nicht in einfache Wahrheiten flüchten und muss dennoch einfache Lösungen finden. Komplexe Sachverhalte ins Einfache zu überführen ist leider selten einfach. Welche latenten Bilder prägen unsere Idee von der jeweiligen Bauaufgabe? Wir untersuchen das Einfache ohne formal voreingenommen zu sein. Jeder Entwurf soll einer Absicht folgen, die über die reine Aufgabe hinaus geht. Wir beginnen immer mit dem gewöhnlichen Haus. Wir bei gruppeomp haben keine Probleme das Offensichtliche zu tun, solange es am Ende nicht offensichtlich ist. Unsere Häuser sollen nahbare Häuser sein, das gewöhnliche hinterfragen, damit spielen. Wir suchen einfache Lösungen mit Kraft. Unsere Absichten sollen nicht belehren, sollen es nicht besser wissen, selbstverständlich sein. Die Absicht muss zu der Aufgabe passen und von Qualität in Planung und Ausführung getragen werden. Mit zunehmendem Verständnis der Aufgabe öffnen wir uns für die in der Aufgabe liegenden Möglichkeiten, die das Neue suchen. Architektur braucht immer Erscheinungen, die über ihre Funktion hinaus gehen. Aus dem Spiel mit dem Gewöhnlichen entwickeln wir eine Idee.
2/6 Ein entschiedenes sowohl als auch →
Nachdem ein Verständnis für die Aufgabe vorliegt und dem eigenen Denken und Handeln eine erste Idee zugrunde liegt, gilt es daraus ein Konzept zu entwickeln und dafür eine bauliche Lösung zu finden. Widersprüche sind willkommen, sie erzeugen Spannungen und Charakter. Wir versuchen, selbstbewusste Gebäude zu entwickeln, die eine Idee in sich tragen, im Hier und Jetzt stehen und gleichzeitig Beständigkeit ausstrahlen. Wir denken langfristig und geerdet. Wir sind offen für Experimente und Visionen. An der Schnittstelle zwischen Konzept und baulicher Lösung sehen wir immer eine Kombination aus Figur, Raum, Material, Funktion, Kosten und Zeit. Wir entwickeln unsere Architektur auf Basis von Altbewährten und mitunter auch wiederentdeckten Qualitäten mit Blick und Faszination für das Unerwartete und Ungewöhnliche. Wir brauchen ein Miteinander von historischer Kontinuität und zukunftsgewandten Visionen.
3/6 Wenig brauchen, viel erhalten, einfach & langlebig bauen →
Der Beitrag der Architektur zum Klimaschutz reduziert sich nicht darauf, dass Gebäude in ihrer Nutzung und in ihrer Erstellung wenig Energie verbrauchen. Durchmischte Gebäude und Quartiere reduzieren Verkehr, quartiersbezogene Energiekonzepte produzieren ihren eigenen Strom. Aber am Ende wird am wenigsten Energie verbraucht, wenn Gebäude oder Fläche gar nicht gebaut werden müssen. Ein guter Gebäudeentwurf kommt mitunter mit weniger Flächen zu besseren Lösungen. Weniger zu brauchen, Flächen- und Schutzansprüche zu hinterfragen, ist relevanter Klimaschutz. Die derzeit durch Klimaschutzziele gegebene Anforderungen an Gebäude konzentrieren sich auf den Energieverbrauch während der Nutzung. Wir wollen zudem die CO²-Einsparpotentiale bei der Erstellung und Entsorgung der gebauten Strukturen mitbetrachten. Dabei wollen wir regenerative und wiederverwertbare Materialien, trennbare und wiederverwertbare Konstruktionen, adaptive Anlagentechniken und die gebundene Energie des Gebäudebestandes nutzen und zukunftsfähig gestalten. Eine gute Anpassungsfähigkeit und Akzeptanz von Gebäuden führt zu einer langen Lebensdauer. Auch wenn sie in ihrer Nutzung mitunter mehr Energie verbrauchen, verteilen lange genutzte Gebäude ihre Erstellungs- und Entsorgungsenergie auf eine breitere Basis und sind somit in ihrer Energiebilanz in der Regel gegenüber kurz genutzter Gebäude deutlich überlegen. Architektur leistet einen Beitrag zum Klimaschutz, wenn sie durchdacht ist, echt ist, baubar und von Dauer ist, wenn sie verbindlich in angenehmer Weise ihre Aufgaben erfüllt.
4/6 Architektur ist körperlich, gedanklich und emotional →
Architektur agiert in allen Welten, der Welt der Körper und Dinge, der Welt der Gedanken und Überlegungen und der Welt der Emotionen und Gefühle. Auf all diesen Ebenen sollte ein Mehrwert generiert werden. Decke, Wand, Fenster, Fußboden, nochmal zu überdenken und zu fragen, ob sie Sinn ergeben, ob sie logisch sind, ist das eine. Wir trauen uns auch, unsere Entwürfe emotional zu hinterfragen. Wir benutzen Wörter wie „schön“, „idyllisch“, „romantisch“ oder „attraktiv“ ohne hierfür eine stabile gedankliche Argumentation erarbeitet zu haben. Führt das sofort zur Beliebigkeit? Wir denken nicht. Es folgt eher der Erkenntnis, dass das eigene Denken endlich ist. An dieser Stelle ist die Nähe zur Architektur groß. Im Idealfall ergeben sich architektonische Lösungen mit einem narrativen Ton. Eine erzählende Dimension, die das Haus mit seiner Nutzung, seinem Bauherrn und seinem Ort verbindet. Wir überlegen in welcher Wahrnehmung, in welcher Absicht der eigenen Präsenz, das Gebäude und dessen Teile stehen sollen. Die stimmige Funktion soll sich mit der atmosphärischen Wirkung der Architektur verbinden. Wir interessieren uns besonders für die scheinbaren Widersprüche: das unauffällig Irritierende, das selbstbewusst Bescheidene, das eigenständig Angepasste, das kraftvoll Zurückhaltende, das unbekannt Selbstverständliche.
5/6 Im körperlichen, gedanklichen und emotionalen Kontext →
Es ist nie egal wo man baut, für wen man baut und was man baut. Wir versuchen das Spezielle jeden Ortes, jeder Aufgabe und jeder Materialisierung aufzuspüren. Eigenständig und angemessen. Natürlich wird der Kontext hinterfragt und bietet unter Umständen Potential für ungewöhnliche Lösungen. Aber die Nachbarschaft vorzuführen ist keine gute Lösung. Das Ungewöhnliche zu untersuchen, das Besondere zu finden ist Teil der Aufgabe. Wenn durch die eigene Tätigkeit der Kontext gestärkt wird, generiert die Architektur einen Mehrwert. Das Neue sollte sich sinnvoll in das Bestehende einfügen. Nicht unbedingt harmonisch und unauffällig, aber so, dass der gegebene Kontext selbstbewusst unterstützt und erweitert wird. Dies gilt nicht nur für den Baukörper, es gilt auch oder erst recht für die gedankliche und emotionale Einordnung des Gebäudes.
6/6 Das Echte und das Unerwartete, Gewagte, Lächelnde →
Architektur muss echt sein, muss baubar sein, bezahlbar sein, ist mit dem Boden verhaftet, ist von Dauer, verbindlich und hebt nicht ab. Dabei ist es uns ein Anliegen, die Anforderungen mit einem möglichst geringen baulichen Aufwand zu erfüllen. Gute Architektur ist das ganze Paket, ist Fisch mit Gräten. Elementar ist, dass bei aller Kompromissbereitschaft gegenüber den in den meisten Fällen komplexen und widersprüchlichen Aufgabenstellungen der Architektur, nicht „alles richtig gemacht“ werden darf. „Alles richtig machen“ heißt bei einem grauen, geschmackslosen Kompromissbrei zu enden. Es jedem recht zu machen, führt zu einem großen Rauschen, hat keine Identität, keinen Charakter. Alles richtig gemacht zu haben, heißt: nichts gewagt zu haben. Gute Architektur muss auch, wie gute Kunst, sperrig sein, ein wenig im Weg stehen, etwas ausprobieren, Erlebnisse und Eindrücke erzeugen, die man nicht erwartet. Sie muss Fragen stellen, auf die man nicht gekommen wäre. Sie muss sich den Schubladen widersetzen, in die sie einsortiert werden soll.
Team
Standorte